Symeon der Jüngere

Symeon der Jüngere,

 

Symeon der neue Theologe, byzantinischer Mystiker und Hymnendichter, * Galatai (Paphlagonien) um 949, ✝ Chrysopolis (heute zu Istanbul) 12. 3. 1022. Nach der Vita des Niketas Stethatos (* um 1005, ✝ 1090) war Symeon nach dem Studium der Grammatik und Kalligraphie zuerst kaiserlicher Beamter, trat 977 unter dem Einfluss seines geistlichen Vaters Symeon des Studiten (* 917, ✝ 986/987) in das Studionkloster ein, wechselte aber wenig später in das benachbarte Mamaskloster, wo er um 980 Priester und ein Jahr später Abt wurde. Da Symeon seinen Lehrer eigenmächtig als Heiligen verehrte, geriet er in Konflikt mit seinen Mönchen und dem Patriarchat und resignierte 1005. 1009 wurde er nach Kleinasien ins Exil geschickt, wo er nach Aufhebung der Verbannung freiwillig zurückgezogen weiterlebte. Symeon übertrug in seinem umfangreichen Werk (34 Katechesen, drei theologische und 15 ethische Homilien, 225 Aphorismen, 58 »Hymnen der Gottesliebe«) die mystische Konzeption auf die Theologie überhaupt und überragt durch seinen lebendigen und modernen Stil die kirchliche und weltliche Dichtung seiner Zeit. Von Symeon gingen weit reichende Wirkungen auf die gesamte orthodoxe Mystik, den Hesychasmus und sogar die Christusmystik des Bernhard von Clairvaux aus. - Heiliger (Tag: 12. 3.).

 

Literatur:

 

D. L. Stathopoulos: Die Gottesliebe (Theios Erōs) bei S., dem neuen Theologen (Diss. Bonn 1964);

 W. Völker: Praxis u. Theoria bei S. dem Neuen Theologen (1974);

 B. Krivochéine: Dans la lumière du Christ (Chevetogne 1980);

 B. Fraigneau-Julien: Les sens spirituels et la vision de Dieu. Selon Syméon, le nouveau théologien (Paris 1985).